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Geschichte des VfR Willstätt

Am 8.11.1918 ging der I.Weltkrieg zu Ende. Hunger und Elend waren schon während der vier Jahre Krieg und auch nachher über Deutsch-land hereingebrochen. Wir Kinder die damals aus der Schule entlassen  wurden wußten nichts von Sport oder Fußball. Nachdem infolge des Krieges Frankreich unser Nachbarland Elsass wieder in Besitz nahm, wußte man bei uns im Hanauerland nicht wie es weitergeht. Im Februar 1919 wurde dann das Hanauerland von französischen Truppen besetzt. Die Grenzlinie der Besetzung ging von Altenheim über Schutterwald, Weier, Griesheim, Sand, Legelshurst nach Zierolshofen, Holzhausen, Linx, Rheinbischofsheim bis zum Rhein. Somit waren wir im Hanauerland vom übrigen Deutschland abgeschnitten. Die französischen Soldaten waren in Privatquartieren und in der Mühle untergebracht. Schon in den ersten Tagen der Besetzung wollten wir junge Menschen sehen, was Sport oder Fußball ist. Die frz. Soldaten marschierten auf die Langenmatten hinter den Häusern der Sandgasse, mähten zum Leidwesen der Eigentümer, eine ovale grasfreie Bahn, zum Dauerlauf, Hundertmeterlauf, hoben eine Grube zum Weitsprung aus, stellten am Ende der ovalen Bahn zwei Pfosten mit einer Querlatte auf. Wir staunten was dies alles geben sollte. Alsdann verteilte sich die Abteilung der Soldaten je zur Hälfte, ein weiterer hatte eine Pfeife im Mund und schon ging es los mit einem Ball. Der Ball flog öfter über die Seitenlinie und wir durften den Ball holen und konnten so auch einmal an den Ball treten und das war Fußball! So spielten die Soldaten täglich. Und was machen wir, wie kommen wir zu einem Fußball? Geld hatten wir keines, Fußbälle gab es nicht und Schuhe hatten wir auch Nicht. Eines Tages pfiff der Schiedsrichter das Spiel zu Ende, sammelte die Mannschaft und marschierte zurück in die Quartiere. In der Eile ließen sie den Ball liegen. Einige Tage versteckten wir ihn und gingen dann entfernt von dem Fußballplatz hinaus auf die Schweineweide (jetziger Platz) und spielten Fußball mit diesem herrlichen Ball. Die Freude dauerte nicht lange, da sprangen einige Soldaten in unser Spielfeld und holten sich ihren Ball wieder. Wir flüchteten in die Hecken zur Kinzig, verfolgt haben uns die Soldaten nicht. Der Fußball hatte es uns schon angetan!

Wir nahmen uns zwei Rekrutenmützen, die wir von unseren heimkehrenden Soldaten hatten, nähten sie zusammen und steckten eine Schweinsblase hinein, bliesen das Ding auf und hatten auch einen Fußball. So spielten wir einige Zeit lang. Langsam sammelten wir das Geld zusammen und kauften von einem Verein wenn ich nicht irre von Leutesheim oder Auenheim die schon 1921 entstanden waren, einen Fußball. Fußballschuhe hatten wir auch nicht, so wurden alte Latschen zusammengeflickt und aus Treibriemenresten die Sohlen vernagelt. Nachdem nun in den Nachbarsorten Fußballvereine gegründet wurden, schritten auch wir im Jahre 1923 zur Gründung eines Vereines. In diesem Jahr kam durch die Besetzung einer Lehrstelle der Junglehrer Alfred Geiler nach Willstätt. Er kam aus Freiburg, also einer Stadt, in der Fußball bekannt und auch gespielt wurde. Er stand mit seinem sportlichen Wissen unserer jungen Schar bei, wofür ihm heute noch gedankt werden soll. Dank sei auch unserem ehemaligen Willstätter Bürgersohn Wilhelm Schadt, der als damaliger Realschüler in Kehl Fußball gekannt und gekonnt, uns die Regeln des Fußball gelernt hat.

So wurde nun im Jahre 1923 der Fußballverein Willstätt im Saale der Brauerei Albert Leicht gegründet.

 
Gründungsmitglieder des VfR Willstätt

 

Willhelm König Albert Jockers
Robert Ganz Karl Hetzel
Hugo Jung Albert Ferber
Karl Uhri Karl König
Karl Wandres Hugo Betz
Karl Wägel Karl Bürkel
Jakob Teufel Albert Leicht
Johann Hilzinger Georg Hetzel
Alfred Geiler Johann Teufel
Willhelm Hetzel  
 
Bei der Zusammensetzung bzw. Wahl wurde gewählt:

 

1.Vorstand “Wilhelm König”

2.Vorstand “Robert Ganz”

Schriftführer “Hugo Jung”

Kassierer “Karl Uhri”

 
Als Trainer verpflichteten wir den Kehler Fußballer Georg Richter (dessen Frau war die Tochter des Briefträgers Gg. Feisst) der lange Zeit wöchentlich einmal mit uns eine Trainingsstunde abhielt.“ 
 
Vorstände seit 1923

 

Willhelm König 1923 - 1931
Ludwig Fehrenbach 1931 - 1934
Georg Moser 1934 - 1935
Johann Nicklaus 1935 - 1936
Karl Adam 1936 - 1939
Willhelm Hetzel 1939 - 1969
Heinz Zimmer 1969 - 1983
Werner Ganz 1983 - 1984
Claus Markstahler 1984 - 1990
Manfred Nicklaus 1990 - 2000
Edith Lebourg 2000 - 2009
Stefan Hochwald 2009 - heute

 

 

 

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